Ich liebe es, schöne Sommerblumen und ein paar Kräuter auf dem Balkon zu haben. Nur Arbeit dürfen sie nicht machen. Deshalb bevorzuge ich pflegeleichte, robuste Pflanzen. So bin ich Fan der Kapuzinerkresse (siehe Titelbild), die ich im zeitigen Frühjahr aussähe und die uns den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein mit ihrer Blütenpracht verwöhnt. Daneben kaufe ich seit einigen Jahren ein oder zwei Portulak-Röschen als fertige Pflanzen, oft unscheinbar und etwas mickrig, für wenig Geld. Umgetopft in einen größeren Kübel entwickeln sie sich prächtig.
Dieses Jahr war ich Anfang Juli spät dran, als ich für zwei freigewordene Gefäße noch eine Bepflanzung suchte. Im Supermarkt sah ich in einem Regal auf Fußbodenhöhe ein paar übriggebliebene Pflanzen. Töpfe, die keiner hatte kaufen wollen und die zum Ramschpreis von 1 Euro auf Abnehmer warteten. Mein geschulter Blick erkannte sofort, dass da zwei Portulak-Röschen dabeistanden. Sie hatten keine Blüten, was nach tagelangem Dahinvegetieren im kleinen Topf und ohne Sonnenlicht kein Wunder war. Sie taten mir leid. Noch mehr ihre zwei Kolleginnen, die nach hinten aus dem Regal gefallen oder gar gestoßen worden waren. Kein Mensch würde sie mehr haben wollen. Ein trauriger Gedanke, der einen spontanen Entschluss auslöste: Ich würde sie adoptieren und ihnen doch noch ein ehrenwertes Zuhause schenken. Ehe ich die vier Töpfe in meinen Einkaufswagen verfrachtete, fotografierte ich schnell ihre miserablen Bedingungen. Wenn mein Plan aufginge, könnte ich die Mission dokumentieren. Bereits einen Augenblick später kam mir das Foto an der Kasse zu Hilfe, als das System den vollen Preis berechnete. Während die Kassiererin mit der herbeigerufenen Verantwortlichen diskutierte, rechnete und überlegte ich, ob ich auch acht Euro mehr bezahlen würde. Letztlich wurde mein Beweisfoto anerkannt und der Preis korrigiert. Na also! Ich wollte die vier Pflänzchen retten, nicht den ganzen Supermarkt.
Jeweils zu zweit in einem Kübel kamen die Zöglinge in ihrem neuen Zuhause an die frische Luft und in die Sonne. Wie schön sie jetzt in Blüte stehen, seht ihr hier:


„Portulak-Röschen eignen sich wunderbar für Garten-Anfänger und Menschen ohne grünen Daumen. Sie sind pflegeleicht und eigentlich unkaputtbar”, lese ich bei Plantura. Die Portulak-Röschen haben im Geschäft einfach auf mich gewartet, wie der Topf auf seinen Deckel.
Gerettet liest sich gut, wenn es um Pflanzen geht und bei mir ist es längst eine lieb gewordene Gewohnheit manche ausgehungerte Pflanze in den Geschäften vor dem Müllcontainer zu retten, indem ich sie preisgünstig mitnehme und meistens auch wieder zum Blühen bringe.
Die Kapuzinerkresse ist natürlich eine ganz besonders pflegeleichte Pflanze und die Blüten schmecken auch richtig lecker… sagt zumindest meine Tochter, weil sie mir zu schade dafür sind !
Liebe Grüße, Hanne
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Liebe Hanne, stimmt, die schönen Blüten der Kapuzinerkresse sehen auf dem Teller dekorativ aus und sind essbar … ich vergesse das immer wieder und muss es mal wieder ausprobieren. Danke und herzliche Grüße an dich!
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Das sieht sehr schön aus und fühlt sich gut an. 🌸🌱💕🍀
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Stimmt, und man freut sich mehr über die Ergebnisse, als wenn man alles perfekt kauft.
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Ich habe es einfach mal bei mir angezeigt, weil es irgendwie zu mir und meinem Kanal paßt.☺️💐
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Auf unsere Tochter, die inzwischen Pflege und Neuanpflanzungen in unserem Garten zu fast 100 Prozent übernommen hat, warten in den verschiedensten Super- und Baumärkten auch ständig derartige Pfleglinge zu „günstigeren“ Preisen. Oftmals dennoch in meinen Augen nicht angemessen genug reduziert, wenn man so manchen bedauernswerten Zustand betrachtet. Aber sie kann einfach nicht daran vorbeigehen 🤷🏻♀️
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Na, dann wünsche ich deiner Tochter allzeit gute Pflegeerfolge. 🌸🌺⚘️🌷🌻
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😍
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Das hast du richtig gut gemacht und die Pflanzen haben es dir gedankt.
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Dabei war ich skeptisch, da es schon spät war im Sommer.
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Sowas erkläre ich dann zum Experiment. Dann ist die Erwartung nicht so hoch 😊
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Den grünen Daumen darf man dir aber nun wirklich nicht absprechen! Pflegeleicht hin oder her, aber die Röschen kriegt man doch nur mit einer großen Portion Liebe wieder zum Blühen, liebe Anke! 😃
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Gewusst, wie. Beziehungsweise welche Pflanzen unseren Standort mögen. Da bin ich dann auch Traditionalist bei der Auswahl.
Danke für deine lobenden Worte, liebe Eva.😘
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Sieht ja wirklich schön aus, was draus geworden ist. Ich habe hier selbst in Gartencentern manchmal den Eindruck, die gießen manche Pflanzen lieber gar nicht und hauen die für einen Euro raus als sich die Mühe zu machen, dass sie gut aussehen. – Wir hatten letztes Jahr einiges an Geranien auf die Art abgegriffen. 🙂
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Im Supermarkt kann man es noch verstehen, aber Pflanzen im Gartencenter vergammeln zu lassen, dazu gehört schon was.
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Denke ich auch immer im Gartencenter. Aber auf Präsentation legt man da anscheinend keinen Wert.
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Womöglich setzen sie dort sogar auf den Retterinstinkt von Pflanzenliebhabern.
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Was für eine herzige Geschichte! Wie schön, dass es Menschen wie dich gibt, die verstoßene Pflänzchen adoptieren. Das rührt mich. Danke fürs Teilen.
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Und sie halten sich immer noch prächtig. Ein Return on Investment erster Güte!🤩
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Wie schön, liebe Anke! Ist doch auch ein gutes Sinnbild. Manchmal lohnt es sich offenbar, in Dinge zu investieren, bei denen es nahe gelegen hätte, die Hoffnung aufzugeben – oder sie gar nicht erst zu hegen. 😉
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Richtig! Das hast du wunderbar verallgemeinert.👍
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