Italiener kennen sich aus mit wirksamen Verboten. Wer hat schon noch 200.000 „vecchie Lire“ (alte Lire) zur Hand, um das ausgewiesene Bußgeld fürs Abladen von Müll zu entrichten. Das hochamtliche Schild, am vergangenen Sonntag während eines Waldspaziergangs in unserer Gegend entdeckt, bezieht sich erstaunlicherweise nicht nur auf die paar Quadratmeter unberührte Natur, sondern gleich aufs gesamte kommunale Territorium. Im Laufe der Jahre haben es hoffentlich auch alle Bürger des Ortes einmal gelesen. Das ist nicht unbedingt gesagt, angesichts der abgelegenen Stelle, an der es aufgestellt wurde. Zu Zeiten der Italienischen Lira war man sich der abschreckenden Wirkung der Geldstrafe offensichtlich nicht so sicher. Dass man es mit diesem Verbot ernst meinte, betonte man vorsorglich mit dem vorangestellten „severamente“ (streng).
„Es ist auf dem gesamten Gemeindegebiet streng verboten, Abfälle abzuladen. Zuwiderhandelnde werden mit einer Geldstrafe von 200.000 Lire belegt.“
PS: Im Zuge der Einführung des Euro 1999/2002 wurde der Wechselkurs zur Italienischen Lira mit 1 Euro = 1936,27 Lire festgelegt. Für 1.000 Lire bekam man 0,51646 Euro. 200.000 Lire entsprechen demnach in etwa 103 Euro.
Bei uns wird stellenweise darauf aufmerksam gemacht, dass das Gelände videoüberwacht wird. Konsequenzen für trotzdem abgestellten Müll habe ich leider nie erlebt.
LG Bettina
LikeGefällt 1 Person
Na, ob die Videoüberwachung nicht vielleicht nur eine Behauptung ist? Kostet ja auch Geld. 🤷♀️ Ciao Anke
LikeLike
Ganz bestimmt. Die Kameras sucht man vergeblich. 📸
LikeGefällt 1 Person
Hab ich’s mir doch gedacht! 😉
LikeGefällt 1 Person
Die Drohung wirkt hoffentlich. Nicht nur, weil kaum noch einer Lire zuhause hat. 🙂
LikeGefällt 1 Person
Eben. Ich nicht. Ach ja doch, aber nur einen 10.000 Lire-Schein, aufgehoben als Erinnerung, weil da der Volta-Tempel von Como drauf ist. 😊
LikeGefällt 1 Person
Ich glaube ich habe immer noch irgendwo auch ein paar Scheine rumliegen. Neben den Schillingen 😂
LikeGefällt 1 Person
So gesehen ein Schnäppchen!
LikeGefällt 1 Person
Zum Glück „nutzt“ es keiner.
LikeGefällt 1 Person
Hoffentlich stellt der italienische Staat konsequenterweise 1:1 um. 200.000 Euro tun schon deutlich mehr weh. 😉
LikeGefällt 1 Person
Mit Zins und Zinseszins, die Inflation berücksichtigend … kommt hin! 😉
LikeGefällt 1 Person
1966 war ich wenigstens einmal im Leben Millionär – leider nur in Italien..😀 Aber damals gab’s doch noch gar kein Video??
LikeGefällt 1 Person
Die guten alten Zeiten. 😉 Nein, alles ohne Video. Und es ging auch irgendwie.
LikeGefällt 1 Person