Wenn Weihnachten naht, das Fest der Gemütlichkeit schlechthin, werden überdimensionale Tannen in die Wohnungen geschleppt, deren abgetrennten Stamm ein Christbaumständer hält. … Am Abend vor Weihnachten schmücken die Erwachsenen heimlich, ohne Wissen der Kinder, den Baum. … Ich habe nie recht verstanden, weshalb meine deutschen Gäste mein Bäumchen, an das meine Kinder schon eine Woche vor Weihnachten Kugeln gehängt hatten, was wegen seiner geringen Größe leicht möglich war, mit Abscheu betrachteten. … Ich selbst habe immer mit einer Mischung aus Bewunderung und Ärger zugesehen, wie unmenschliche Anstrengungen unternommen werden, um einen riesigen Baum zu schmücken, der zehn Tage lang in den überheizten Wohnungen langsam vor sich hin welkt und sich anschließend in Weihnachtssperrmüll verwandelt.
Antonella Romeo, La deutsche Vita*

*Werbung unbeauftragt und unbezahlt.
Titelbild: Symbolbild von Pexels
In Sachen „Weihnachtsbaum“ scheint es in Deutschland schon recht schwierig zu sein, es richtig zu machen, selbst bei Familien und neu hinzugekommenen Partnern scheiden sich die Lager: habe sich die Echtbaum und Kunstbaum-Befürworter wenigstens schon darauf verständigt, geht es mit den Scharmützeln um Gold oder Silber, mit Lametta, Engelshaar, Kunstschnee oder nackt (der Baum), natürlicher Schmuck inkl. Glas oder doch mit allem, was es so gibt, und dann noch: Süssigkeiten drin oder nicht!
Ist das in Italien tatsächlich kein Thema, wie der „richtige Baum“ oder die richtige Weihnachtsdeko beschaffen sein sollte?
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So schlimm? Oh je. Nein, ich würde sagen, in Italien ist das wichtigste Thema das „Pranzo di Natale“, das Weihnachtsessen. 😉
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Das ist auch wichtig, habe ich festgestellt, Heilig Abend zumindest bin ich mal aufgelaufen, weil ich Nordlicht nicht wusste, dass man im katholischen Bayern am 24.12. noch fleischlos essen sollte. Also: Kartoffelsalat ohne Würstchen.
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Mit Hering dann? Hm, nicht sehr bayerisch, oder? 😉
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Von Hering wurde auch nichts gehalten. Käs’spatzen (Spätzle mit Käse) und grüner Salat waren das Gericht der Wahl. Bei den kalten Gerichten Frühstück u. Abendbrot galt natürlich auch: nur ja keine Wurst oder Schinken.
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Hier in Italien isst, wer es genau nimmt, an „Vigilia“ (Heiligabend) nur Fischgerichte. Da mein Mann nicht gläubig ist, darf ich Kartoffelsalat mit Würstchen machen. So lebt auch meine Familientradition weiter.😊
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„Weihnachtssperrmüll“ trifft es gut. Wenn man sich dann noch überlegt, dass da Unsummen für etwas ausgegeben werden, was in Kürze dann weggeworfen wird, dann ist das wirklich ein seltsames Konzept.
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Auch das mit den Bäumen ist ein Geschäft. Gut, wenn man ein nur moderat großes Bäumchen in Erde lassen kann und anschließend in den Garten pflanzt. Oder gleich nur Bäume draußen schmückt.
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Noi abbiamo un vantaggio avendo un pezzo di bosco: tagliamo un giovane abete che comunque andrebb sfoltito per far posto a quelli grossi e dare luce si mirtilli. Inoltre lo facciamo un mese prima, così ci godiamo l’albero per più tempo. Infine quando è secco lo rimettiamo nel bosco a fare concime. 😊🎄
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Beati voi, così sì che funziona! 👍 Se avessi un piccolo spazio verde con la possibilità di scegliere ogni anno un albero vero lo farei anche io. In mancanza di questa possibilità mi “accontento” di un albero finto, aimè.🤷♀️
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…che naturalmente ho anch’io in Italia e che e‘ stato per lunghissimi anni la passione di mia mamma (nel senso di decorarlo). 🙂
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Ich denke, hier ändert sich auch langsam und stetig einiges: Viele stellen ihren Baum schon lange vor Weihnachten hin, damit er dann schlimmstenfalls Weihnachten kaum noch Nadeln an den Zweigen hat.
Und bei den Preisen der echten Bäume, werden nach und nach Kunstbäume einziehen – oder solche „Ersatzbäume“ wie meiner.
Bei mir entsteht keinerlei Weihnachtssperrmüll.
Gruß zu dir
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Jetzt musste ich doch gleich mal gucken gehen, was dein Ersatzbaum ist. Der Kugelbaum. Schön, besonders im Fenster. Danke, und hab einen schönen restlichen Adventsabend in Berlin!
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haha, da hat ja mein Lock-Trick funktioniert.
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Du hast immer so nachtschlafene Veröffentlichungszeiten. 😉
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Seit mehr als 5 Jahren immer 00:05 Uhr, er ist aber mindestens noch 24 Stunden zu sehen, dieser Artikel. Und länger
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Liebe Anke, bei uns in der Schweiz kann man Weihnachtsbäumchen im Topf mieten, die man dann 12 Tage hüten darf. Jeden Tag muss man sie natürlich gießen und mit Wasser besprühen, damit sie gesund wieder zurückgegeben werden können. Leider ist das Ganze ein wenig teuer und noch nicht sehr weitverbreitet. Aber die Idee ist gut, oder nicht? Liebe Grüße, Elisa
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Das klingt fantastisch! Davon hatte ich noch nicht gehört. Werde morgen mal meinen Schweizer Kollegen fragen, ob er das kennt. Danke und liebe Grüße zu dir!
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Ein Mietweihnachtsbaum – das ist eine geniale Idee!
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Bei uns wird es (wieder wie immer) keinen Baum geben. Wir ziehen durch die Siedlung und gucken uns die Weihnachtslichter von anderen Menschen an. Essen ist auch noch nicht klar. Es ist kompliziert.
Aber: wird sind gerade aus Dresden zurück und haben jetzt mehrere Kilo Stollen. Man muss halt Prioritäten setzen 🤣.
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Lieber eigenen Stollen und die Lichter bei den anderen, als eigenen Baum und nichts auf dem Tisch. Richtig so! 😂
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In Süditalien erübrigt sich die Baumfrage von selbst. Man schmückt mindestens am 8. Dezember, der ein Nationalfeiertag ist, an dem sich die weitläufige Familie schon mal zum gemeinsamen Mittagessen versammelt. So etwas wie ein Weihnachtsvortest. Abgeschmückt wird erst nach dem 6. Januar, noch ein wichtiger Feiertag. Demnach steht der Baum einen Monat. Das kann kein echter Baum leisten. 😉
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So machen wir das hier im Norden auch. Mit einem schönen künstlichen Baum für einen ganzen Monat. 😊
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