Manchmal hat man tausend Zweifel und dann wird es richtig gut. Nein, ich glaube sogar fest daran, dass eine Unternehmung genau dann am erfolgreichsten verläuft, wenn die eigenen Erwartungen nicht so hoch waren. Das betrifft auch die Erwartungen der Mitreisenden, so geschehen bei unserem Wochenendausflug nach Turin. (Die Vorgeschichte könnt ihr hier nachlesen.)
Das Hotel, das nur als praktische Absteige in der Nähe des abendlichen Veranstaltungsortes PalaVela dienen sollte, entpuppte sich als kulturhistorische Offenbarung. Design- und Industriemuseum waren praktisch im Preis inbegriffen. Das NH Torino Lingotto Congress* befindet sich in einem Teil des ehemaligen Fiat-Werkes, in dem in den Jahren 1923 bis 1982 Autos produziert wurden. Danach sanierte man das 1916 vom Architekten Giacomo Mattè-Trucco entworfene sogenannte Lingotto-Gebäude und verwandelte es in einen Geschäftskomplex mit Hotel, Kulturangeboten und Einkaufszentrum. Zwei charakteristische und architektonisch spektakuläre Besonderheiten aus der legendären Fiat Zeit blieben erhalten und stehen zur Besichtigung: die Autoteststrecke auf dem Dach (!) und die beeindruckende Rampe, auf der die Wagen zu ihrer Testfahrt gebracht wurden. Nein, selbst ein Autorennen veranstalten könnt ihr nicht! Aber an der Strecke entlanglaufen und die geniale Konstruktion bestaunen. Und nicht nur das. Mit 360-Grad-Blick auf Turin (und bei gutem Wetter die Alpen) könnt ihr außerdem einen Dachgarten (im Frühjahr und Sommer sicher zauberhaft) und wechselnde zeitgenössische Kunst bewundern. Der Eintritt zu diesem nach dem wohl berühmtesten Kleinwagenmodell der Italiener „La Pista 500“ benannten Dachbereich kostet nur zwei Euro, für Kinder unter zwölf Jahren ist der Besuch sogar kostenlos (Stand Februar 2023).
Selbst wer dem Gebäude nicht aufs Dach steigt, fühlt sich in den hohen und großzügigen Räumen des Hotels mit den imposanten Fensterfronten in ein modernes Design-Museum versetzt. Tische, Stühle, Stehlampen … alles Werke namhafter Designer aus dem zurückliegenden Jahrhundert, in welchem an dieser Stelle italienische Autogeschichte geschrieben wurde. Im Folgenden ein paar bescheidene fotografische Eindrücke. Vielleicht habt ihr irgendwann Gelegenheit und stattet diesem besonderen Ort in der absolut sehenswerten Stadt Turin einmal selbst einen Besuch ab! In einem Goldbarren („Lingotto“) zu schlafen und auf einer Rennbahn in den Wolken („La pista nelle nuvole“) zu schweben, das kann nicht jede Herberge bieten.
*Werbung, unverlangt und unbezahlt.
Titelbild: Lichtzeichen der dänischen Künstlergruppe SUPERFLEX auf der Dachterasse „La Pista 500“ des Turiner Lingotto-Gebäudes.
Tutto paletti 
Einfach nur wow!!! Und wenn man das so sieht, möchte man meinen, es sei mindestens eine 5-Sterne Unterkunft…. da hast du wirkliches Glück gehabt, gratuliere! 🙂 LG Bea
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Es war interessant und besonders! Danke und LG Anke
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Dann hat die schnelle Entscheidung sich doch gelohnt? In Turin war ich noch nie, aber es gibt Städte in Europa, die mit einem straffen 2-Tages-Programm gesehen und erlebt werden können. (Ich weiß, ich vergleiche Äpfel mit Birnen, aber das war bei mir mit Osnabrück der Fall. Aber ich musste einfach hin, weil ich Remarque sehr verehre.)
Und die Fotos sind sehr schön geworden!
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Auf alle Fälle! Oder man fährt zweimal für einen Tag/Nacht. Wir waren schon mal vor vier Jahren in Turin, aber direkt im Zentrum. Von diesem Lingotto-Gebäude hatte ich damals in der Kürze der Zeit nichts mitbekommen. Danke und liebe Grüße nach Wien!
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Ich musste über die schlummernden Herren Löwen der Schöpfung schmunzeln – waren sie so erschöpft vom Rumstehen?
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Nicht wahr? Oder vom Brüllen. Ich stand auch eine Weile rätselnd davor. Aber so geht moderne Kunst: Sie soll Fragen aufwerfen.
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Das Hotel muss ich mir merken! Interessanter Beitrag.
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Danke, gern geschehen. Für Fotografen ein Paradies. Sieh zu, dass gute Sicht ist, dann machst du Bilder wie das im Titel, aber mit den Alpen im Hintergrund.
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Das waren noch Zeiten … damals als noch Verbrenner auf Dächern fuhren …
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… während ich bzw. wir, meine Familie, ganz ohne eigenen Luftverpester auskamen und Italien hinterm Mond lag. Sagte man damals eigentlich auch bei uns: „Die spinnen, die Römer.“? Auch wenn es in diesem Fall Turiner waren.
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Pst … nicht weitersagen … ich hatte über gewisse Kanäle ein paar Asterix-Comics ….
Die spinnen, die Römer. Beim Teutates!
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Bleibt unter uns. Pionierehrenwort! 😉
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… ja bitte unbedingt … ich war ja auch Gruppenleiter und im F-Rat … auh backe
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Gut, dass du dich hast nicht davon abbringen lassen, eine Frau der schnellen Entscheidungen zu sein. Das Ergebnis hört sich richtig gut an. Ich habe die Vorgeschichte mit Freude gelesen und konnte schmunzelnd mit dir fühlen, weil ich die Situation nur zu gut kenne.
Ich werde das Hotel sofort in mein Büchlein für kommende Italienurlaube aufnehmen. Danke!
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Das freut mich. Und ja, ich schreibe hier so begeistert, weil der Ort wirklich eine Reise wert ist. Vielleicht ergibt es sich mal für euch!
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