Frage: Wovor hattest du Angst, und es funktioniert jetzt fantastisch?
Die Italiener wurden an einem Sonntagabend Ende Februar mit der Hiobsbotschaft konfrontiert, dass alle Kinder ab Montag zu Hause bleiben müssen. In Deutschland gab es oft einen kurzen Vorlauf, bevor die Schule oder der Kindergarten schloss. Mal ehrlich: Bei wem kam da keine Panik auf und die Frage, wie das Leben nun funktionieren sollte? Dabei nutzt der Sprung ins kalte Wasser manchmal, unnötige Ängste abzubauen und sich der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten bewusst zu werden.
Darüber staunten die Deutschen
Familienfrieden
Familien, für die normalerweise schon die Wochenenden eine Herausforderung in Sachen „alle glücklich machen“ darstellen, hatten richtig Bammel vor dem Zusammensein rund um die Uhr. Partner, die sich im Alltag in der kurzen Zeit nach der Arbeit oft stritten, erwarteten, dass es nun ständig krachen würde. Doch die meisten waren positiv überrascht, als sich das Zusammenleben harmonischer gestaltete als in normalen Zeiten. Geschwister lernten, sich gegenseitig zu helfen, während die Eltern arbeiten.
„Ich hatte Angst davor, dass wir uns als Familie tierisch auf die Ketten gehen.“
Multitasking
Von zu Hause arbeiten zu können, das war nicht für alle ein Traum, der plötzlich wahr wurde. Videokonferenzen und Co. müssen technisch erst einmal verstanden und praktisch ausprobiert werden. Aber wer sagte denn, dass der Chef sich dabei cleverer anstellte, als wir selbst? So richtig unheimlich wurde es Eltern bei dem Gedanken, ihre Kinder daheim zu beschulen. Am allerschwersten vorstellbar: Homeoffice und Homeschooling gleichzeitig wuppen. Aber es funktionierte für die meisten von euch besser als erwartet.
„Meine Kinder unterrichten und zur gleichen Zeit arbeiten.“
Das hätten die Italiener sich nicht zugetraut
Schule ohne Schule
Italienische Eltern waren zu Beginn der Quarantäne noch in dem Glauben, es könnte sich um ein oder zwei Wochen zusätzliche Ferien handeln. Dann gab es ein paar Hausaufgaben, das war auch noch kein Problem. Aber schnell wurde klar: Hier geht in diesem Schuljahr keiner mehr in die Schule. Der Begriff „didattica a distanza” (Fernunterricht) kam auf, inklusive Videokonferenzen und Onlinelektionen. Konnte das denn funktionieren, auch für Grundschüler? Nach ersten Anlaufschwierigkeiten, nicht zuletzt bei den Lehrern, ging es aber doch. Irgendwie und einigermaßen. Wer hätte sich das vor einem halben Jahr vorstellen können?
„Ich hatte Angst vor dem Fernunterricht.”
Home sweet Home
Immer nur in den eigenen vier Wänden? Jeden Tag? Alle zusammen? Dass diese Herausforderung auch erfinderisch macht und den Kampfgeist aktiviert, hat euch begeistert. Wir geben uns mehr Mühe, wenn wir müssen. Wir sorgen für Harmonie, finden gemeinsam Lösungen. Und das macht glücklich.
„Das häusliche Zusammenleben.”
Das kann ich!
Ganz allgemein bestätigten viele, dass sie das Gefühl hatten, über sich selbst hinauszuwachsen. „Das kann ich nicht“ war bis dahin immer schnell gesagt, wenn es eine bequeme Alternative gab.
„Ich lernte meine eigenen Fähigkeiten und Stärken kennen.“
In der nächsten Woche dreht sich alles um die Frage, was uns in der Zeit der Quarantäne am meisten fehlte. Haben Italiener und Deutsche in dieser Hinsicht gleich empfunden?