Jetzt oder nie!

Frage: Hast du etwas Neues ausprobiert, von dem du immer geträumt, aber zu dem du vorher, im „normalen“ Leben, nie Zeit oder Gelegenheit hattest?

Weil sich das Leben in der Quarantäne auf die eigenen vier Wände beschränkt, kann man keine neuen Horizonte entdecken? Und ob! Not macht erfinderisch, und Langeweile weckt Kreativität. Im Ergebnis meiner Umfrage scheint es, dass die Italiener ein bisschen mehr Gelegenheit (oder Lust) hatten, ihren geheimen Träumen nachzugehen und „Neues“ auszuprobieren.

Das erlebten die Deutschen

Sport, Sport, Sport

Einige trieben noch mehr Sport als sonst, andere holten jetzt den Hometrainer aus dem Keller, wo er jahrelang eingestaubt war. Wenn das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln entweder gar nicht möglich oder keine angenehme Vorstellung war, hieß es: Umsatteln!

„Ich bin mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Da habe ich 36 Minuten gestrampelt und es war supergut! Die Natur und dieses freie Gefühl. Ich werde es weiterhin tun.“

Remote Work

Das zwangsweise verordnete Homeoffice kam dem ein oder anderen gelegen, denn er hatte schon lange insgeheim davon geträumt und nur nicht gewagt, es seinem Chef vorzuschlagen.

„Arbeiten vom Homeoffice!“

Eine neue Lebensgemeinschaft, ein neues Hobby

Eine Frau zog nun endlich mit ihrem Freund zusammen, weil die Kontaktsperre zum Problem geworden wäre. Wer nicht so etwas Aufregendes ausprobieren konnte, nutzte die plötzlich vorhandene Zeit vielleicht, um (per Onlinelektion) etwas Neues zu lernen, zum Beispiel Notenlesen.

„Und siehe da … ich dachte, das lerne ich nie (Notenlesen) … und jetzt geht es ganz leicht und schenkt mir neue Möglichkeiten und Spaß beim Klavierspielen.“

Koch-Lust oder Frust?

In der Küche mussten viele Deutsche erstmals richtig ran. Sieben Tage die Woche und rund um die Uhr die Mitbewohner zu beköstigen, war eine neue Erfahrung. Da gab sich der ein oder andere „manchmal“ sogar mehr Mühe.

„So viel habe ich nie selbst gekocht.“

Keine Zeit

Es gab erstaunlich viele Rückmeldungen, dass leider die Zeit gefehlt hat, um sich mit Neuem zu beschäftigen. Das war sicherlich auch der Struktur der Testgruppe geschuldet, in der sich viele mit Homeoffice und Homeschooling beschäftigte Eltern befanden.

„Nein. Ich habe keine Zeit für mich gehabt.

Die Italiener entdeckten so einiges

Smartes Arbeiten

Vom Smart Working war plötzlich überall die Rede. Doch was bedeutet es für uns? Viele Betroffene berichten, dass es mehr ist als einfaches „Von zu Hause arbeiten“ und sogar echte Vorteile bringen kann.

„Es war eine interessante Erfahrung und ich fände es schön, wenn es zu einer angenehmen Gewohnheit werden könnte, vielleicht für ein paar Tage in der Woche. Weniger Verkehr, weniger Umweltverschmutzung und besseres Zeitmanagement.“

Mehr Zeit für sich

Ob für ausgedehnte Pflegerituale, Gymnastik, Lesen oder simples Entspannen … wie gut mehr Zeit für sich selbst tut, war für viele eine neue oder wiederentdeckte Erfahrung. Wer es spirituell betrachtete, spürte die Möglichkeit, an sich zu arbeiten und persönlich zu wachsen. Weniger anspruchsvoll, aber bestimmt genauso befriedigend: der simple Genuss eines Lebens ohne Stress und Termine.

 „Das positive Gefühl, keine Verpflichtungen zu haben.“

Mehr Zeit für die Familie

Wann waren wir jemals so lange am Stück daheim? Das eigene Zuhause mit allen Sinnen richtig zu leben, war zwar aufgezwungen, aber für viele eine sehr positive und angenehme Erfahrung. Und ganz klar: Das intensive Zusammenleben mit den Kindern rund um die Uhr war nicht nur Stress, sondern oft auch die Erfüllung einer inneren Sehnsucht, der wir im normalen Leben aus Zeitmangel nicht entsprechen konnten.

„Mein Zuhause zu genießen und so viel Zeit mit meinen Kindern zu verbringen.“

An die Schere, fertig, los!

Die Haare selbst schneiden? Lieber nicht! Aber in zwei langen Monaten ohne die Möglichkeit, sich einem Profi anzuvertrauen, wuchsen nicht nur die Haare, sondern auch viele Betroffene über sich selbst hinaus. Die Ergebnisse, so hieß es, fielen weniger schlimm aus als befürchtet.

„Ich habe meiner Mutter die Haare geschnitten.“

Onlinekurse für fast alles

Wer sagt, man kann daheim nichts lernen? Wenn der Partner mitspielt, klappt es sogar mit dem Tangotanzen.

„Unser Tango-Kurs online.“

Selbstgemachtes

Die Italiener entdeckten gute alte Traditionen wieder und widmeten sich mit großer Freude dem Kochen, Backen und anderen Experimenten in der Küche. Vor allem Brot und Pizza, aber auch selbstgemachte Pasta eroberten die italienischen Tische (zurück). Auch in der Konditorei entdeckten viele eine neue süße Leidenschaft. 

„Brot backen.“

Nächste Woche geht es um die Frage, welche (guten) Gewohnheiten ihr in das „Leben danach“ mitnehmen wolltet. Vielleicht ist es schon höchste Zeit, euch daran zu erinnern?

Veröffentlicht von Anke

La Deutsche Vita in Bella Italia auf meinem Blog tuttopaletti.com. Geboren in der DDR, lebte ich zunächst im wiedervereinigten Deutschland und habe in Norditalien meine Heimat gefunden. Ein Leben zwischen den Welten und Kulturen, schreibend, lesend, neugierig und immer auf der Suche nach neuen spannenden Geschichten.

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