Frage: Womit hat dich eine Person, mit der du in Quarantäne wohnst, positiv überrascht?
Wer in Familie lebt, ob in Deutschland oder Italien, war nicht selten angetan von dem Bemühen und Vermögen aller, rund um die Uhr in Harmonie zusammenzuleben. Einige von euch gaben zu, dass sie selbst mehr Schwierigkeiten mit der ungewohnten Situation hatten als ihre Kinder oder der Lebensgefährte.
Das überraschte die Deutschen
Hausmänner
Ein dominierendes Thema in den Antworten: Männliche Mitbewohner entwickelten sich zur Freude der Damen zu Helfern im Haushalt, Köchen oder Gärtnern.
„Wie er sich um seine Pflanzen kümmert und wie er sich so wahnsinnig darüber freut, wenn sie wieder ein Stück gewachsen sind.“
Optimismus
Viele bewunderten in schwierigen Momenten an ihrem Partner, dass er vollkommen gelassen blieb, Elan und Optimismus, Geduld und Verständnis zeigte.
„Er hat mich damit überrascht, so gelassen zu bleiben.“
Teamarbeit
Während manch einer nicht erwartet hatte, überhaupt miteinander klarzukommen für lange Zeit auf engem Raum, entwickelten andere Lebensgemeinschaften echten Teamgeist. Aufgaben wie Wohnung putzen, kochen und abwaschen machen gemeinsam richtig Spaß. Welch schöne und hilfreiche Erkenntnis!
„Während dieser Zeit waren meine Frau und ich über mehrere Wochen zusammen zu Hause. Trotz der Enge kamen wir recht gut klar miteinander. Das hätte ich so nicht erwartet.“
Kochkünstler
Während kleine Kinder beim Abwasch halfen, freuten sich Eltern größerer Kinder und Jugendlicher über echte kulinarische Verwöhnprogramme. Die jüngste Generation buk und kochte, dass die Tafel wackelte.
„Meine Tochter! Sie hat uns tolle Gerichte gezaubert und mit Kuchen verwöhnt.“
Kleine Helden
Neben Teamgeist ist auch Selbstorganisation ein Zauberwort, wenn es um friedliche Koexistenz bei Arbeit und Schule in den eigenen vier Wänden geht. Dass ihre Kinder richtig selbständig sein können, wenn es darauf ankommt, hatten einige Eltern ihnen nicht zugetraut.
„Unsere Große kümmerte sich um sich selbst und half sogar der Kleinen bei den Hausaufgaben.“
Keine Panik
Für Überraschung sorgten die eigenen Eltern und andere ältere Familienmitglieder, die dem Krisenszenario oft gelassener gegenüberstanden als die Generation mittleren Alters.
„Meine Eltern, immerhin Mitte 80, sehen das Thema total gelassen!“
Die Italiener staunten vor allem über ihre Kinder
Akzeptiert ist halb gewonnen
Nach der schnellen Akzeptanz der neuen Regeln überraschten Geduld und Ausdauer, Anpassungsfähigkeit und Initiative des Partners, der Kinder, der Mitbewohner. Auch der dreißigjährige Sohn, plötzlich nicht mehr für den Job unterwegs, sondern wieder daheim bei den Eltern, bemühte sich vorbildlich um Integration und ein harmonisches Zusammenleben.
„Zuhause bleiben zu müssen wurde respektiert, ohne Launen und Lamenti.“
Mein Mann, der Troubleshooter
Während manche Frau sich von negativer Berichterstattung der Medien deprimieren ließ oder angesichts der vielen neuen digitalen Herausforderungen die Nerven verlor, bewahrte der männliche Part oft die Ruhe, fand (technische) Lösungen oder überwand kritische Situationen mit Humor und Kreativität.
„Mein Mann hat die Ruhe bewahrt und unsere Töchter in viele Bastelarbeiten am Haus einbezogen.“
Kinder haben keine Zeit für Trübsinn
Italienische Eltern äußerten sich erstaunt über die Anpassungsfähigkeit ihrer Kinder. Sie machten einfach das Beste draus und waren am wenigsten frustriert, obwohl ihr Leben über Nacht auf den Kopf gestellt worden war. Wie können ausgerechnet Kinder sich nicht darüber beschweren, dass sie im Haus bleiben müssen? Sogar Teenager hielten (virtuellen) Kontakt mit Freunden und verfolgten neben den Schulaufgaben oft ein straffes Sportprogramm. Viele meinten, die Kinder kamen mit der Situation besser klar als die Erwachsenen.
„Meine Kinder haben gar nicht gelitten, ihre vielen Aktivitäten schienen sie kaum zu vermissen. Ich fühlte mich wie ein Löwe im Käfig …“
Die netten Nachbarn
Alle daheim, auch die Nachbarn. Das war für einige die lang verpasste Gelegenheit, sich kennenzulernen und, wo möglich, sich gegenseitig zu unterstützen.
„Ich war überrascht von den unerwartet freundlichen Nachbarn.“
Wer sagt, dass die Quarantäne von Langeweile geprägt war? Sie bot die einmalige Gelegenheit, Neues auszuprobieren. Im nächsten Beitrag lest ihr, wie Deutsche und Italiener die ungewohnte Zeit fantasievoll nutzten.