Eine Nacht in Turin

Ich bin eine Frau der schnellen Entscheidungen. Zumindest, was Hotelbuchungen betrifft. Vermutlich ist meine Ruck-Zuck-Fertig-Strategie ein instinktiver Gegenentwurf zu den tage- oder vielmehr nächtelangen Prüfprozessen, die mein Mann bei Reisebuchungen exerziert. Seit es nicht mehr nur Webseiten und Street-Maps anzuschauen, sondern auch tausendundeine Rezension zu studieren gibt, ist zügiges Entscheiden für ihn ein Ding der„Eine Nacht in Turin“ weiterlesen

Mailand, du schöne Nervensäge

„Nie wieder Milano!“, schimpft die Tochter. „Berlin, Dresden, Amsterdam, Bologna … überall ist es besser als hier bei uns in Mailand.“ Dabei war sie es gewesen, die mich ein paar Tage zuvor vor vollendete Tatsachen gestellt und diesen Sonntagsausflug in die Landeshauptstadt auf den Plan gesetzt hatte. „Mamma, non ho più vestiti.” (Mama, ich habe„Mailand, du schöne Nervensäge“ weiterlesen

Nie wieder Homeoffice?

Schöne neue Welt, wo bist du geblieben? Von „New Work“ ist nicht mehr viel übrig. Klar war die Sache mit dem Homeoffice eine Medaille mit zwei Seiten. Als wir im März 2020 Hals über Kopf und vor allem unvorbereitet in diese Situation schlidderten, taten wir uns schwer. Früher oder später lief es besser, wir richteten„Nie wieder Homeoffice?“ weiterlesen

Bewölkter Tag

oder: Smart waschen will gelernt sein Neulich war es mal wieder so weit: Ein Haushaltsgerät gab nach wenigen Jahren ‒ für meinen Geschmack viel zu früh ‒ seinen Geist auf. Unsere Waschmaschine wusch noch, tanzte aber schon längere Zeit beim Schleudern trotz Rutsch-Stopp-Unterlagen unkoordiniert über die Fliesen. Als sie zusätzlich noch damit anfing, untenrum Wasser„Bewölkter Tag“ weiterlesen

Neuer Blick auf alte Mauern

Es ist ein altbekanntes Phänomen, dass die heruntergekommensten Gebäude in Italien südländischen Flair und einen unwiderstehlichen Charme ausstrahlen. Natürlich gilt dies besonders für Betrachter mit gutgelauntem, von Italienverliebtheit verklärtem Blick. Aus Urlaubsperspektive. Wenn man in Italien lebt, zumal in einer touristisch weniger reizvollen Gegend, kann diese Betrachtung schnell anders ausfallen. Und doch passiert es auch„Neuer Blick auf alte Mauern“ weiterlesen

Campioncini

Manchmal bekommt man die Antwort auf eine lang gehegte Frage unerwartet und nebenbei. So ging es mir gestern in der Farmacia (Apotheke) im Nachbarort. Bei der kaufe ich nur ein- oder zweimal im Jahr, wenn ich gerade in der Gegend bin und wir etwas brauchen. In meiner Stammapotheke beim Supermarkt hingegen lasse ich richtig viel„Campioncini“ weiterlesen

Italien gegen das restliche Europa

Nein, das ist keine politische Kampfansage. Ich berichte euch heute von einem wunderbaren Fest. Jedes Jahr im November, sozusagen als Abschlussball nach den großen nationalen und internationalen Wettkämpfen, feiert sich die italienische Gymnastik-Bewegung, zu der Rhythmische Sportgymnastik, Geräteturnen, Akrobatik und Aerobic zählen. Der Fastweb Grand Prix di Ginnastica fand diesmal in Busto Arsizio in der„Italien gegen das restliche Europa“ weiterlesen

Sonntag, der Dreizehnte

Es ist Mitte November und ich bin wild entschlossen, endlich zu einer Veranstaltung des Freundeskreises zu gehen, bei dem ich seit einem Jahr anonymes Mitglied bin. Immer war etwas anderes: keine Zeit, kein Bock auf das Thema, oder der Veranstaltungsort lag fuori mano (ungünstig zu erreichen). Diesmal würde ich keine Ausrede gelten lassen: Schon Mitte„Sonntag, der Dreizehnte“ weiterlesen

Wahlkampf

Ich stehe wie bestellt und nicht abgeholt unter einer Amerikanischen Linde (Tiglio Americano ‒ American Lime), da, wo ich sowohl die Ankommenden als auch das hohe, schmiedeeiserne Tor gut im Blick habe. Nebenbei studiere ich die Plakette am Baumstamm und wundere mich, dass die Linde in ihrem Heimatland „Lime“ heißt. Nach dem dritten Durchlesen der„Wahlkampf“ weiterlesen

Die letzten Gäste

Es ist oft leichter gesagt als getan, am Wochenende Touristen vor der eigenen Haustür zu spielen. Alle paar Monate unterbreite ich meiner Familie den enthusiastischen Vorschlag, einen Sonntag im wunderschönen Como zu verbringen. Ganz entspannt, ohne lange zu planen oder zu reservieren. Wenn wir im Urlaub sind, machen wir das schließlich auch so. Wir sind„Die letzten Gäste“ weiterlesen