Frage: Hast du einen Song, der dich durch diese Zeit begleitet?
Traurigkeit und Lebensfreude, Liebe und Verzweiflung, Sehnsucht nach fernen Orten oder den plötzlich in unerreichbare Ferne gerückten Ort der Kindheit – die Palette eurer „Best of Quarantine“-Titel ist breit und widerspiegelt verschiedene Gemütslagen. Doch eins ist klar: Musik ist immer ein idealer Stimmungsfänger, in guten und in schweren Zeiten.
Hier die Playlist aus Deutschland
Vielen von euch gefielen Songs, die wie die berühmte Faust aufs Auge (ad hoc zuhause produziert) oder zufällig zum Thema und zur Situation passten. Andere entdeckten einen Titel, den sie mit persönlichen Erinnerungen verbinden, die in diesen Tagen der eingeschränkten Freiheit besondere Bedeutung für sie hatten. So schrieb ein Teilnehmer folgende schöne Erklärung zu seinem Titel:
„Ich habe mir den Film „Berlin Calling“ angeschaut. Dabei wurde der Song „Train“ zum regelrechten Ohrwurm. Das im Song verarbeitete Signal beim Türschließen der S-Bahn hat sich in mein Unterbewusstsein gegraben und ich verbinde es mit dem Gefühl von Freiheit. Meine Familie ist 1984 aus der Gegend weggezogen. Ab und zu zieht es mich dort wieder hin. Selbst das war während der Coronakrise nicht möglich.“
- Paul Kalkbrenner – TRAIN (Berlin Calling Soundtrack)
- Khruangbin & Leon Bridges – TEXAS SUN
- Udo Lindenberg – AIRPORT
- Christine and the Queens – I DISAPPEAR IN YOUR ARMS
- Shawn Mendes – IF I CAN’T HAVE YOU
- Silbermond – MACHEN WIR DAS BESTE DRAUS
- Chris Rea – JULIA
- Alicia Keys – UNDERDOG
Was die Italiener im Ohr hatten
Das waren natürlich ganz allgemein die Lieder des großen italienischen Songfestivals „Festival di Sanremo“, das Mitte Februar gerade noch haarscharf vor Corona über die Bühne gegangen war und deren erfolgreichste Titel im Anschluss traditionsgemäß die italienischen Radioprogramme dominieren. Für mich war es so: Wenn ich im März einmal pro Woche ins Auto stieg, um zum Supermarkt zu fahren, lief im Radio ausgerechnet jedes Mal der viertplatzierte Song DOV’È der Gruppe Le Vibrazioni. Im Refrain heißt es da ständig „La goia dov’è“, was so viel bedeutet wie „Wo ist die Freude geblieben“. Wo die Freude geblieben war, das fragten sich viele in diesen Tagen. So auch ich, während ich mit einer Mischung aus Trotz, Angst und Unbehagen meine sichere Höhle verließ. Ich tat das nur, um meine Familie vor dem Hungertod zu bewahren. Eine wahre Heldentat.
Viele kramten in der Zeit daheim aber auch in der musikalischen Erinnerungs-Jukebox und nennen große Hits vergangener Perioden, die oft eine sehr emotionale Botschaft vermitteln.
- Le Vibrazioni – DOV’È
- Negramaro – MERAVIGLIOSO
- Andrea Sannino – ABBRACIAME
- Vasco Rossi – VIVERE
- Franco Battiato – LA CURA
- Al Bano – FELICITÀ
- Riccardo Cocciante – CERVO A PRIMAVERA (Io rinascerò)
- Raf – IL BATTITO ANIMALE
- Dropkick Murphys – SMASH SHIT UP
- Leonard Cohen – HALLELUJAH
- Harry Styles – ADORE YOU
- Israel Kamakawiwoʻole – OVER THE RAINBOW
Habt ihr jetzt auch Lust bekommen, in die Lieblings-Songs der anderen reinzuhören? Ich habe es natürlich getan und möchte mich für die wunderbaren musikalischen Anregungen bedanken. So inspiring!
In der nächsten Woche erfahrt ihr, welche positiven Überraschungen sich mitunter im Zusammenleben ergeben haben. Sich besser kennenzulernen, dafür war allemal Gelegenheit!
Tolle Auswahl. Ich habe auch meine Corona-Playlist, in fünf oder zehn Jahren werde ich sie hören und mich an diese verrückte Zeit erinnern. 🤩😅
LikeLike
Genau. Verliere diese Liste nicht! Die Musik wird dir helfen, nicht nur die Geschehnisse sondern auch deine Stimmungen und Gefühle zu erinnern.
LikeLike